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Bahn: Warum muss sich jede Partei profilieren?

Zum Bericht „Bahnausbau: Neusäß ringt um das kleinste Übel“ vom 7. Mai:

Schade, dass in der Stadtratssitzung in Neusäß die Chance zu einer klaren Stellungnahme zum Bahnausbau nicht wahrgenommen und der Antrag der Bürger von Westheim auf die lange Bank geschoben wurde. Dabei war auf der Bürgerversammlung am 6. April dieser Antrag, nämlich den Ausbau der Bestandsstrecke abzulehnen, von ca. 120 Bürgern ohne Gegenstimme verabschiedet worden. Genügt dem Stadtrat ein solches Votum nicht?

An fehlender Information kann es nicht gelegen haben. Allen interessierten Bürgern (auch den Mitgliedern des Stadtrats) war der Antrag bekannt. Und eigentlich muss inzwischen allen klar sein, dass der Bau weiterer Gleise neben der Bestandsstrecke mitten durch die Stadt Neusäß die schlechteste aller Lösungen ist. Der Schritt zu einer Abstimmung scheint sehr schwer zu sein. Und immer neue Anträge zu stellen – neben einem der CSU und der SPD gibt es inzwischen auch ein eigenes Votum der Grünen – führt nicht zum Ziel, sondern zur Untätigkeit. Warum will man sich alles offen halten, anstatt sich zum Bürgerwillen zu bekennen?

In einer Demokratie muss sich nicht jede Partei mit einem eigenen Antrag profilieren. Wir, die Antragsteller, appellieren an die Stadträtinnen und -räte: Stimmen Sie für Ihre Stadt und deren Bürger, suchen Sie das Gemeinsame und lassen sie die Profilierungsaktivitäten beiseite – so schwer es auch fallen mag.

SIEGLINDE WINTER, WESTHEIM